Ferien in Korea

Voraussichtlich jedes Jahr fliegen wir nach Korea, zur Familie meiner Frau und zu den Grosseltern unserer Kinder. Dieser Blog erzählt alles, von den Vorbereitungen bis zum Nachklang. Viel Vergnügen!

2005-09-20

Der Flug KE918

Der Flug war halb leer. Kaum 80 Fluggaeste wo eigentlich 250 Platz gehabt haetten, so hat man uns das am Checkin gesagt. Zum Glueck. So hatten wir zwei 4-er Reihen nur fuer uns.

Nachdem wir das Gepaeck abgegeben hatten gaben wir den kleinen Milch und liessen sie umhertoben. Je mueder, umso besser sagten wir. Ich kaufte mir eine neue Swatch im Duty-Free (ob sie billiger war als in einem normalen Geschaeft sei dahingestellt, aber ich brauchte einfach eine neue, da meine alte wirklich am Lebensende war). Am Gate angekommen wurden unsere Kinderwagen in Plastik eingepackt und eingeladen. Drei junge Frauen, von unseren Toechtern total begeistert, haben sich um sie gekuemmert, so hatten DS und ich ein bisschen Zeit um auszuruhen. Wir wurden auch als erste ins Flugzeug gelassen, so hatten wir Zeit, uns einzurichten.

Beim Start um 20:30 ist F kurz in meinen Armen eingeschlafen. Als ich sie auf den Sitz legen wollte, ist sie wieder aufgewacht und sie wollte nichts mehr von Schlafen wissen, bis ca 24:00. C hingegen ist um ca. 21:30 eingeschlafen und hat fast durchgeschlafen, bis auf ein kurzes Erwachen des Hungers wegen.

C schlaeft friedlich im FlugzeugC schlaeft friedlich im Flugzeug

DS und ich haben uns also abgeloest, mal hat sie etwas geschlafen waehrend ich mit Fiona durch das Flugzeug spazieren ging, spaeter war sie dran und musste verhindern, dass sie sich vom Sitz befreite und selber in den Gang spazieren ging... Von den Filmen haben wir ein wenig etwas mitgekriegt, aber sonst hatten wir ueberhautp keine Freizeit. Kurz: das war der kuerzeste Flug nach Korea...

Da wir so viel Handgepaeck hatten und unsere sieben Sachen wieder einpacken mussten, stiegen wir als letzte aus dem Flugzeug aus. Und bis wir durch die Immigration waren wo der Angestellte auf meinem Einreisezettel einige Buchstaben und Zahlen mit seiner Handschrift ueberschreiben musste (ich wusste nicht, dass meine so schlecht war), waren nur noch unsere Gepaecke auf dem Band geblieben. Schliesslich, eine Stunde nach dem "Touchdown" waren wir draussen und verstauten so gut es ging unser Gepaeck in SO und SJs Wagen. Und ab nach Incheon!

2005-09-19

Unterwegs zum Flughafen

Puenktlich um 15:15 holte uns ein Freund mit seinem Auto ab. Wir verstauten unser Gepaeck, die beiden Kinderwagen so gut es ging, und pferchten uns ins Auto zusammen. Bis wir am Bahnhof ankamen, das Auto parkten, das Gepaeck wieder daraus nahmen, unser Zugbillet kauften und schliesslich aufs Perron kamen war es bereits 16:01. Und der Zug fuhr um 16:02 ab. Also schnell in den erstbesten Wagen und schon gingen die Tueren zu. Pech: wir waren in der ersten Klasse. Also musste ich zuerst im uebernaechsten Wagen einen freien Platz finden, den der Zug war voll und zwischen uns und der zweiten Klasse war noch der Speisewagen. Und da es sich um einen zweistoeckigen Intercity handelte, mussten wir zuerst die Treppe hoch, durch den ganzen "Speisesaal", und wieder die Treppe runter, das mit einem kleinen und zwei grossen Koffern, zwei grossen Rucksaecken, meinem Laptop und den zwei Kinderwagen. 20 Minuten nach der Abfahrt waren wir endlich soweit und konnten absitzen. Zum Glueck mussten wir nachher nicht mehr umsteigen. Wir hatten aber wieder ein bisschen Stress beim Aussteigen, da der Zug am Flughafen nicht lange haelt.

2005-09-12

DS's koreanischer Pass

Das war ein Abenteuer, und was für ein spannendes Warten...

Am 29. Juni hat DS bei einem Profi-Fotografen 8 Passfotos machen lassen. Professionelle Fotos, passtauglich (wie es die Fotos von F, C und E bewiesen haben), auch nicht ganz billig (30 Franken), aber wenigstens weiss man, dass die Fotos auf keinen Fall ein administratives Problem sein werden.

Soweit so gut. Einen Monat später, Tag für Tag, am 29. Juli schickt DS Formular, Foto und Kopie des Passes an die koreanische Botschaft in Bern. Zugegeben, sie hat damit ein bisschen lange gewartet, aber man kann doch nicht alles machen, vor allem wenn man alle Hände voll zu tun hat mit zwei kleinen Mädchen...

Am 20. August bekommen wir einen Brief von der Botschaft. Nicht eingeschrieben und recht dünn: das kann nicht der Pass sein. Aber was denn? Haben wir etwa zu wenig eingezahlt? Nein, darin steht schwarz auf weiss: "Der Hintergrund des Fotos sei nicht weiss und auserdem müsse man gerade ins Objektiv schauen", wurde aus Seoul gemeldet. "Wir sollen so gut sein und ein neues Foto schicken". Ich verstehe nicht, das haben sie wohl an die falsche Person geschickt. Nein, im Brief steht tatsächlich der Name von DS. Bezüglich Hintergrund: wenn der Hintergrund nicht weiss ist, dann haben sie möglicherweise einen farbblinden Angestellten in Seoul. Abgesehen davon, dass Farbblinde weiss richtig erkennen und weiss im Grunde genommen gar keine Farbe ist. Und sie schaue nicht gerade ins Objektiv? Das stimmt auch nicht. Der Oberkörper ist in der Tat etwas auf die Seite gedreht aber der Kopf schaut gerade in die Kamera. Das mache man so, hat der Fotograf gesagt. Das Resultat lässt sich auch sehen: Passfotos müssen doch nicht aussehen wie Fotos von Schwerverbrechern.

Am nächsten Montag ruft DS die Botschaft an. Sehr professionell, mit koreanischer Diplomatie aber doch mit genug Druck, dass der Gesprächspartner nach jedem Satz "Entschuldigung" oder "es tut mir fürchterlich Leid" sagen muss, um irgendwie sein Gesicht zu wahren, widerlegt sie jeden Punkt. "Aber nein, der Hintergrund war doch kein Problem" bekommt sie als Antwort zu hören. Dass das Foto von einem Fotografen gemacht wurde, ist ein zu schwaches Argument: "wissen Sie, die Gesetze in Korea bezüglich Passfotos sind sehr streng, da könne er persönlich nichts ändern", ist seine Antwort darauf. "Aber er habe doch das Foto entgegen genommen, er hätte zu diesem Zeitpunkt sagen können, dass es nicht taugt. Da hätte man nicht auf die Antwort von Seoul warten müssen" ist DSs Antwort. Da sieht man ihre Erfahrung mit sehr schwierigen Kunden, als sie noch in Seoul arbeitete. Das war nämlich die richtige Antwort. Er verspricht sein Mögliches zu machen, um das Dossier voranzutreiben, damit sie den Pass noch rechtzeitig vor unserer Abreise am 17. September bekommt.

Am 9. September, sage und schreibe eine Woche vor unserer Abreise erhielt sie ihren Pass. Genau 6 Wochen nachdem sie die Dokumente weggeschickt hat.